Das Wort Joggerin allein ist Anreiz genug, der Sache auf den Grund zu gehen. Die 34jährige trainierte Langstreckenläuferin, über die berichtet wurde, litt im Anschluss an ein wegen Bauchkrämpfen vorzeitig aufgegebenes Rennen an blutigen Durchfällen, musste Blut erbrechen, hatte blutigen Urin und wies Zerstörungen von Muskelfasern auf. Die Ärzte der Medizinischen Klinik und des Instituts für Pathologie am Kantonsspital Winterthur, die über diesen interessanten Fall zu Tische sassen, vermuteten ein generelles Minderdurchblutungssyndrom aufgrund von Gefässkontraktionen in während des Rennens nicht benötigten Gebieten des Körpers. Man kann es auch einfacher ausdrücken: Der jungen Frau fehlte zum Leben das, was sie zum Rennen brauchte.
Die Autoren vergassen nicht hinzuzufügen, dass im Anschluss an Marathonläufe bei bis zu 22 Prozent der untersuchten Läufer Blut im Stuhl nachgewiesen werden konnte - Folge von Magen- und Darmblutungen, die in einem Fall sogar zum Tod geführt hatten.
Sind noch Beweise nötig? Sind der Beispiele nicht genug? Es gibt Leute, denen die Gefahren des uns eigenen Elements, des sicheren Bodens, auf dem wir stehen, nicht reichen. Sie versuchen sich im Drachenfliegen oder Surfen, stürzen ab, brechen Hals und Bein, ertrinken. Nur schon das Gleiten mit Brettern auf Schnee birgt Risiken, auf die einzugehen der Kluge von vornherein verzichtet. Abschliessend sei aus der eigenen Erfahrung der Fall einer jungen Frau zitiert, die sich in einem Fachgeschäft neue Skischuhe anpassen liess. Sie stand kaum 12 Minuten in der Schaumgummifüllung, als sie ohnmächtig wurde. Ursache war ein Bewusstseinsverlust infolge einer Beeinträchtigung des venösen Blutrückflusses und einer Senkung des Blutdruckes nach längerem Stehen in einer fast bewegungslosen Körperhaltung. Beim Sturz kam es zum Bruch des Wadenbeins. Nach Anlegen eines Gehgipses und nachdem die Patientin eine Beinvenenthrombose mit anschliessender Lungenembolie gut überstanden hatte, war der Heilungsverlauf befriedigend. Von ihrem verwegenen Vorhaben des Skilaufens hat die Patientin Abstand genommen. Wir wollen sie grüssen.